Persönliches

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„Die Symphonie unseres Lebens besteht aus den Motiven unserer Jugend.”

Peter Sirius (dt. Dichter, 1858-1913)

Jugendjahre

Ich bin ein in der Wolle gefärbter Sohn unserer Gemeinde.

Am 23.06.1956 in Rinkerode geboren, bin ich mit vier Brüdern und einer Schwester auf dem elterlichen Bauernhof in der Hemmer Heide aufgewachsen. Und wie das so war auf einem Hof in den Sechzigern: Zentralheizung gab es nicht, und die globale Erwärmung war auch noch kein Thema. Da waren morgens auch schon mal Eisblumen am Fenster meines Zimmers, wenn meine Geschwister und ich in aller Herrgottsfrühe raus mussten. Und auch in den Sommermonaten ging es für uns Kinder vor der Schule noch zum Kühemelken in die Davert.

Das mögen viele junge Leuten heute als Schinderei empfingen (bis natürlich auf die Bauernkinder, die wissen, dass auf einem Hof jede Hand mit anpacken muss). Aber es war auch ein durchaus bereicherndes Erlebnis, bei jedem Wetter die Natur in all ihrer Vielfalt bewundern zu dürfen. Wenn mir nicht gerade die Nase tropfte und ich, wenn ich ehrlich sein soll, eigentlich viel lieber noch die Bettdecke für eine Stunde über meine eiskalten Ohren gezogen hätte.

Nein, verklärende Romantik wäre hier fehl am Platze – aber wie heißt es so schön: Es hat mir nicht geschadet, und meinen Geschwistern ganz sicher auch nicht. Wir hatten eine behütete Kindheit, und unsere Eltern haben sich bei aller Arbeit immer auch für uns, für unsere kleinen Kümmernisse, Probleme und Sorgen interessiert.

Wie fast alle Jungs habe ich leidenschaftlich gerne Fußball gespielt, und ich habe natürlich davon geträumt, ein Profi zu werden. Aber immerhin habe ich meine Leidenschaft dann als Jugendtrainer in Rinkerode austoben dürfen, was mir (und hoffentlich auch den Jungen) großen Spaß gemacht hat.

Ich habe mich auch in der Landjugend von Rinkerode als Vorsitzender engagiert – die Landjugendfeste waren damals die Highlights der Saison! Noch heute bin ich Mitglied in mehreren Vereinen: Schützenverein, Sportverein, Heimatverein, Deutsch-Ausländischer-Freundeskreis, Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute.

„Nie entmutigt sein. Geheimnis meines Erfolges.”

Ernest Hemingway

Nach neun Schuljahren habe ich in Rinkerode meine Schullaufbahn fürs Erste abgeschlossen und mich bei der Genossenschaft zum Groß- und Einzelhandelskaufmann ausbilden lassen. Aber ich war nicht damit zufrieden und hatte das Gefühl, dass ich etwas mehr aus meinem Leben machen möchte. Deshalb bin ich noch einmal zurückgekehrt in die Schule.

Danach wurde ich einberufen und habe beim Bund in Augustdorf noch mal andere Facetten des Engagements und der Disziplin kennen gelernt. Mitte der 70er Jahre – in der Hoch-Zeit des Kalten Krieges – eine notwendige Maßnahme unseres Staates.

Jetzt war der Weg frei für den Start in eine neue Zukunft. Ich habe mich für ein BWL-Studium entschieden, denn die Betriebswirtschaftslehre hat mich interessiert und ich liebe Zahlen. Steuerberater – das war mein Traumberuf. Ja, doch, es gibt Leute, die sich freiwillig und gerne mit unserer verwickelten Steuergesetzgebung herumschlagen und die es lieben, ihre Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten zu beraten, und auf diesem Gebiet nach Gestaltungs- und Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Ist das Leben nicht wunderbar eingerichtet?

Der Weg zu meinem Traumberuf war zwar steil und steinig, aber mit der nötigen Anstrengung und der Unterstützung meiner Eltern habe ich es geschafft, diesen Traum zu verwirklichen.

Beruf und Familie

Ich war also endlich an meinem Ziel angekommen, ich war Steuerberater. Es gab nur noch eine Sache, die noch viel erstrebenswerter für mich war: nämlich ein selbstständiger Steuerberater zu sein!

Nach neun Jahren im Angestelltenverhältnis habe ich mich also auf die eigenen Füße gestellt und bin nun seit 18 Jahren mit meinem Steuerberatungsbüro selbstständig. Diesen Schritt habe ich nie bereut! Seit 12 Jahren bin ich im Prüfungsausschuss der Steuerberaterkammer tätig, davon die letzten drei Jahre als Vorsitzender.

Meine Studienzeit verbrachte ich außerhalb von Rinkerode. Damals habe ich festgestellt, wo meine Wurzeln sind und dass ich in keiner anderen Gegend Deutschlands leben möchte. Fünfmal bin ich bisher umgezogen, bis meine Familie und ich hier am Deventerweg 17 gelandet sind – unser „Zuhause im Glück”. Hier möchte ich bleiben, hier fühlen wir uns wohl und geborgen. Oder, um es mit Gottfried August Bürger, einem Dichter des 18. Jahrhunderts zu sagen: „Ich rühme mir mein Dörfchen hier.”

Die Familie ist die kleinste demokratische Zelle

Ja, ich bin ein begeisterter Familienvater. Daniel, Nils und Jonas (26, 23 und 19) sind meine Söhne aus erster Ehe. Daniel studiert in Bayreuth BWL, Nils hat gerade seine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger beendet und will auch zur Uni gehen. Jonas ist mein Jüngster, er hat die Schule beendet und liebäugelt ebenfalls mit einem BWL-Studium. Ob ich stolz auf sie bin? Meine Söhne sind das Beste, was ich aus dem Leben gemacht habe!

„Es gibt keinen Erfolg ohne Frauen.

Kurt Tucholsky

Die Frau an meiner Seite, die mir den Rücken freihält und trotzdem im Beruf ihre Frau steht, heißt Brigitte. Sie kommt aus dem Frankenland, hat vor unserer Ehe den harten Berufsalltag im Hotel- und Gaststättengewerbe gestemmt und ist jetzt beruflich voll in unser Büro eingespannt. Wir sind beide echte Arbeitstiere und finden: Wenn man etwas gerne macht, dann macht man es auch gut. Dann hat man Freude daran und es ist einem nicht zuviel, sich dafür anzustrengen.

Brigitte hat eine Tochter – womit das weibliche Element in der Familie zumindest ein bisschen ausgewogener verteilt ist. Leider wohnt Eva in Bayern, aber sie kommt öfter mal nach Rinkerode zu Besuch.

Wie nennt man so was wie uns neudeutsch – Patchwork-Familie? Ein scheußlicher Begriff, der aber seit Jahren von uns ins echte Leben umgesetzt wird.

Ein harmonisches Familienleben ist meiner Frau und mir sehr wichtig. Trotz ihrer Arbeit schafft sie es, uns regelmäßig ein Abendessen zu zaubern, das wir dann gemeinsam genießen. Und am Allerschönsten sind die ausgedehnten Sonntagsfrühstücke, bei denen nicht nur Zeitung gelesen, sondern vor allem auch viel diskutiert wird. Dieser rege Gedankenaustausch ist uns allen wichtig!

Wahrscheinlich sind wir eine richtig altmodische Familie, aber so finden wir es richtig und schön, und so soll es, wenn es nach uns allen geht, auch bleiben.

Natürlich weiß ich, dass ich meiner Familie mit meinem politischen Engagement auch Einiges zumute. So etwas ist zeitintensiv, und ich bin als Selbstständiger ja durchaus gefordert. Ohne den Rückhalt in meiner Familie würde ich solch eine anspruchsvolle und verantwortungsvolle Aufgabe gar nicht erst ins Auge fassen. Aber ich bin ein glücklicher Mann – ich bekomme die volle Unterstützung von jedem meiner Familienmitglieder, wobei jeder das beisteuert, was er im Rahmen seiner Möglichkeiten tun kann.

Dafür danke ich meiner Frau und meinen Kindern!